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Andacht

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Foto: © Klaus Steinike

Pfarrer Ulrich Kastner

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.


Liebe Leser*innen,

 

Would you know my name (Würdest du meinen Namen kennen)

If I saw you in heaven? (Wenn ich dich im Himmel sehen würde?)

Would it be the same (Würde es genauso sein wie früher)

If I saw you in heaven? (Wenn ich dich im Himmel sehen würde?)

 

Diese Zeilen verfasste Eric Clapton im Bewusstsein, dass er seinen vierjährigen Sohn verloren hat. Bei einem tragischen Unfall war dieser aus dem 53. Stock gestürzt. In dem Lied versucht Clapton sich dem Verlust zu stellen und damit umzugehen. Wie kann das Leben weitergehen?

I must be strong (Ich muss stark sein)

And carry on (Und weiter machen)

 

Er fragt sich, ob sein Sohn ihn im Himmel wiedererkennen würde und ob es dann so sein könnte, wie früher. Allein die Fragen, die er sich stellt, zeigen, dass der Verlust unumkehrbar ist und dass nichts jemals wieder so sein wird, wie früher. Trotzdem findet er am Ende trostvolle Worte, denn er ist gewiss, dass es im Himmel keine Tränen mehr geben wird; weder für ihn, noch für seinen verstorbenen Sohn.

 

Beyond the door (Hinter der Tür)

There's peace, I'm sure (Dort ist Frieden, ich bin mir sicher)

And I know there'll be no more (Und ich weiß: Es wird keine)

Tears in heaven (Tränen mehr im Himmel geben)

 

Die Worte des Psalmisten, die zugleich der Monatsspruch sind, führen uns vor Augen, dass es in jedem Leben Brüche gibt. Gegebenheiten, die unumkehrbar sind und uns belasten. Manche Schicksalsschläge sind so schlimm, wie bei Eric Clapton, aber es gibt auch verpasste Gelegenheiten oder enttäuschte Träume, die uns wie ein dunkler Schatten verfolgen. Das Psalmwort verspricht uns nicht, dass alles wieder wird, wie früher. Das gebrochene Herz hat sich verändert, auch wenn es wieder geheilt wird. Unter den Verbänden der Wunde bleibt eine Narbe zurück. Die tragischen Erfahrungen und schwierigen Erlebnisse machen uns genauso zu den Menschen, die wird sind, wie die glücklichen und unbeschwerten Momente. Wichtig ist dabei, an der Hoffnung und der Zuversicht festzuhalten, dass Brüche mit denen wir leben lernen müssen, nicht zu Abbrüchen werden.

Das Symbol der Krankenhausseelsorge macht es anschaulich. Eine Pflanze, die einen Einschnitt erlebt hat, die etwas verloren hat. Daran ist nichts zu ändern, aber sie findet neue Kraft, wächst weiter und bringt eine neue Blüte hervor.

 

 

Gott ist auch gerade in den dunklen Zeiten bei uns und gibt uns Kraft weiterzugehen.

 

 

Pfarrerin Dr.Lillia Milbach-Schirr

 

 

 

Monatsspruch September 2024

Freie Verwendung des Motives für alle Medien unter Angabe des folgenden Vermerks: Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

 

 

 

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